Die Leipziger Teilung bis zum Schmalkaldischen Krieg: Sachsens Weg in die Reformation (1485-1547)

Die Leipziger Teilung (1485)

Das späte 15. Jahrhundert war eine Zeit des Umbruchs in Sachsen. Ein zentrales Ereignis dieser Epoche war die Leipziger Teilung im Jahr 1485. Friedrich II. von Sachsen hatte zwei Söhne, Ernst und Albrecht, die nach seinem Tod 1464 über sein Erbe stritten. Sie einigten sich schließlich darauf, das sächsische Kurfürstentum in zwei Teile zu teilen. Dieser Vorgang ist als die Leipziger Teilung bekannt.

Ernst erhielt das, was heute als Ernestinisches Sachsen bekannt ist, einschließlich der Gebiete Thüringen und der größte Teil von Sachsen. Albrecht auf der anderen Seite erhielt das Albertinische Sachsen, einschließlich der Städte Dresden und Leipzig. Dies war ein wichtiger Schritt in der politischen Entwicklung Sachsens und legte den Grundstein für die spätere Rolle Sachsens in der Reformation.

Die Rolle der Ernestiner in der Reformation

Im Laufe des 16. Jahrhunderts war das Herzogtum Sachsen ein wichtiges Zentrum der Reformation in Deutschland. Besonders die Ernestiner spielten eine entscheidende Rolle in dieser Bewegung. Friedrich der Weise, ein Mitglied der ernestinischen Linie der Wettiner und Kurfürst von Sachsen, wurde zu einer wichtigen Figur der Reformation.

Er ist vielleicht am bekanntesten für seine Rolle beim Schutz von Martin Luther. Nachdem Luther auf dem Reichstag zu Worms 1521 für vogelfrei erklärt worden war, bot Friedrich ihm Asyl auf der Wartburg an. Dies ermöglichte es Luther, seine Ideen weiter zu verbreiten und spielte eine entscheidende Rolle in der Ausbreitung der Reformation.

Die Albertiner und die Reformation

Während die Ernestiner offen die Reformation unterstützten, waren die Albertiner anfangs eher zurückhaltend. Herzog Georg der Bärtige war ein frommer Katholik und ein entschiedener Gegner von Luther und seinen Ideen. Trotz seiner Bemühungen konnte er jedoch nicht verhindern, dass die Reformation auch in seinem Gebiet Fuß fasste.

Nach dem Tod von Georg dem Bärtigen 1539 übernahm sein Bruder Heinrich der Fromme die Herrschaft und führte die Reformation in seinem Gebiet offiziell ein. Dieser Schritt markierte einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte des albertinischen Sachsen.

Der Schmalkaldische Bund und der Schmalkaldische Krieg (1531-1547)

In der Mitte des 16. Jahrhunderts gründeten die protestantischen Fürsten und Städte den Schmalkaldischen Bund, eine defensive Allianz, die nach der Stadt Schmalkalden in Thüringen benannt wurde. Johannes Friedrich I., ein Ernestiner und Kurfürst von Sachsen, war einer der führenden Köpfe dieses Bündnisses.

Der Schmalkaldische Krieg, der von 1546 bis 1547 dauerte, war eine direkte Auseinandersetzung zwischen dem Schmalkaldischen Bund und Kaiser Karl V. Der Krieg endete mit einem Sieg des Kaisers und dem Verlust der Kurwürde und eines Großteils seines Territoriums durch Johann Friedrich I. zugunsten von Moritz von Sachsen, einem Albertiner.

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