Stein-, Bronze-, Eisenzeit
Schon in der Frühgeschichte dienten die hügeligen Gebiete im südlichen Sachsen, wie das Vogtland, das Erzgebirge oder die Sächsische Schweiz, als natürliche Grenzen. Die Elbe, die aus dem Böhmischen Becken kommt, war ein wichtiger Weg für kulturelle Einflüsse aus Südosteuropa. In dieser Zeit begann man auch mit dem Bergbau im Erzgebirge, wo man Zinn abbauen konnte. Die dabei entstandenen Bergbauspuren sind die ältesten in Europa.
Während der Jungstein- und Bronzezeit wurden insbesondere die großen Flussauen und deren Nebenflüsse besiedelt, was vor allem das sächsische Hügelland betraf, das zwischen den heutigen Städten Leipzig, Riesa und Bautzen liegt. Ebenso wichtig waren die Lausitzen, die starke Verbindungen zur Oderlandschaft hatten.
Die ersten Siedlungen entstanden etwa 5500 v. Chr., und zwar von Menschen der Bandkeramischen Kultur, die aus Böhmen kamen. In der folgenden Zeit entstanden die großen Erdwerke von Dresden-Nickern. Später, während der Bronzezeit, folgten die Kulturen der Schnurkeramik, der Glockenbecher und schließlich die Aunjetitzer und die Lausitzer Kultur.
Germanische Besiedlung bis zum 6. Jahrhundert
Der Großteil von Sachsen wurde von germanischen Stämmen, insbesondere den Hermunduren, besiedelt. Im Jahr 17 n. Chr. fand hier eine große Schlacht statt, in der der Stamm der Cherusker gegen den Stamm der Markomannen kämpfte. Auch der Stamm der Langobarden durchzog Sachsen während der Völkerwanderung. Im 5. Jahrhundert wurde Sachsen Teil des Hunnenreichs unter Attila, aber nach dessen Zerfall konnte ein unabhängiges Königreich der Thüringer entstehen.
Slawische Besiedlung bis zum 10. Jahrhundert
Nach einer Niederlage der Thüringer gegen die Franken im Jahr 531 n. Chr. wurden Teile Sachsens von den Franken kontrolliert, während andere Teile von den Sachsen beherrscht wurden. Die östlich der Saale gelegenen Gebiete konnten jedoch nicht von den Franken gehalten werden und wurden stattdessen von den westslawischen Sorben besiedelt. Teile des heutigen Sachsens wurden Teil der Sorbischen Mark und damit lose vom Fränkischen Reich abhängig. In verschiedenen Gebieten Sachsens siedelten unterschiedliche slawische Stämme, wie die Daleminzier, Milzener und Besunzane.
Die Mark Meißen im Mittelalter
König Heinrich I. besiegte die Daleminzier, ein Volksstamm, im Jahr 929/930. Er baute eine Burg in Meißen, einer Stadt, die dann berühmt wurde und dem Gebiet, der Mark Meißen, seinen Namen gab. Die erste Münzprägung in Meißen fand zwischen 985 und 1002 statt und der erste Burggraf, ein lokaler Herrscher, tauchte wahrscheinlich um 965 auf. König Otto I. gründete hier 968 das Bistum Meißen. Im Jahr 1089 übernahm die Familie der Wettiner das Gebiet.
Die Burg Wettin
Die Wettiner benannten sich nach ihrer Burg Wettin. Ein Mann aus der Familie der Wettiner heiratete die Witwe des Markgrafen und ihr gemeinsamer Sohn, Heinrich I. von Eilenburg, wurde der neue Markgraf von Meißen. Sein Sohn, Heinrich II. von Eilenburg, hatte keine Kinder, so dass sein Cousin, Konrad der Große, der nächste Markgraf wurde. Konrads Sohn, Otto der Reiche, gründete die Stadt Leipzig und entdeckte Silbervorkommen in der Nähe von Freiberg.
Das askanische Herzogtum Sachsen (1180 bis 1422)
Herzog Heinrich der Löwe wurde 1180 entmachtet und sein Gebiet aufgeteilt. Bernhard III., ein Askanier, bekam den östlichen Teil. Nach Bernhards Tod wurde sein Gebiet zwischen seinen Söhnen Albrecht und Heinrich aufgeteilt. Nach Albrechts Tod wurde sein Sohn, der ebenfalls Albrecht hieß, Herzog von Sachsen-Wittenberg. Als Albrecht III. 1422 starb, übernahm Friedrich I., ein Wettiner, Sachsen-Wittenberg.
Die Pfalzgrafschaft Sachsen
Im südlichen Teil von Sachsen gründete König Otto I. die Pfalzgrafschaft Sachsen. Der erste Pfalzgraf war Burchard aus dem Hause Goseck. Nach dem Tod von Friedrich V., dem letzten Pfalzgrafen aus diesem Haus, übertrug Kaiser Friedrich Barbarossa die Pfalzgrafschaft an Ludwig den Frommen. Nach Ludwigs Tod übernahm sein Sohn die Pfalzgrafschaft. Später wurde Heinrich der Erlauchte, ein Wettiner, Pfalzgraf. Nach seinem Tod wurde Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Grubenhagen der neue Pfalzgraf. Schließlich wurde im Jahr 1363 die Pfalzgrafschaft Sachsen-Allstedt gegründet.